Qualitätssiegel für Offroad-Reiseveranstalter

Qualitätssiegel für Offroad-Reiseveranstalter

Durch das auf Basis des unten näher erläuterten Punktesystems erteilte Qualitätssiegel erkennt ein Geländewagen-Fahrer auf den ersten Blick, welcher Veranstalter die hohen Anforderungen an eine Offroad-/Expeditionsreise erfüllt, die der Verband der Offroad-Reiseveranstalter Deutschlands (VdORD) stellt.

Von besonderer Wichtigkeit sind hierbei die Merkmale Professionalität, Sicherheit und Nachhaltigkeit. In den Vergabe-Richtlinien des Qualitätssiegels erhält jedes dieser Hauptmerkmale eine gleiche Gewichtung. Diese Gewichtung wird durch ein Punktesystem dargestellt. Dabei kann ein Reiseveranstalter bis zu 40 Punkte für jedes dieser 3 Hauptmerkmale erreichen. Beim Erreichen von mindestens 100 Gesamtpunkten wird das Qualitätssiegel ausgestellt.

1. Professionalität  (insgesamt 40 Punkte)
Der Veranstalter verfügt über einschlägige Berufserfahrung. Der Reiseveranstalter erfüllt die gesetzlichen Voraussetzungen. Die Reiseleiter verfügen über Offroad-Know-how und sind fachlich in der Lage Reisegruppen offroad zu führen:

– ordnungsgemäße Gewerbeanmeldung (5 Punkte)
– erforderliche Genehmigungen liegen vor (5 Punkte)
– Firmen, die seit mindestens 3 Jahren als Reiseveranstalter im Sinne der §§ 651 a ff BGB tätig sind (5 Punkte)
– Ausstellung von Reisesicherungsscheinen nach §§ 651a ff BGB durch den Veranstalter (5 Punkte)
– vom VdORD qualifizierte Offroad-Reiseleiter, oder Offroad-Reiseleiter mit nachweislich vergleichbar
hoher Qualifikation (Link zur Reiseleiter-Qualifizierung des VdORD) (20 Punkte)

2. Sicherheit  (insgesamt 40 Punkte)
Der Reiseveranstalter erfüllt die personellen und materiellen Voraussetzungen, um eine Offroad-Reisegruppe sicher zu führen und im Notfall die erforderlichen Schritte einleiten zu können:

– individuelles, dokumentiertes Rettungskonzept für jede Veranstaltung (5 Punkte)
– Notfall-Rettungsmittel in jedem tourleitenden Organisationsfahrzeug (mindestens folgende Ausstattung: Satelliten-Telefon, Material zur Personenbergung im Gelände, große 1.-Hilfe-Ausrüstung, Defibrillator… usw.: (Link zur Veranstalter-Mindest-Ausstattung) (10 Punkte)
– Veranstalter-Haftpflichtversicherung (5 Punkte)
– Sicherheits-Check der Teilnehmer-Fahrzeuge bei Reisebeginn durch den Veranstalter (5 Punkte)
– Sicherheitseinweisung der Fahrer bei Reisebeginn durch den Veranstalter (5 Punkte)
– leihweise ein legales Funkgerät für jedes Teilnehmerfahrzeug (5 Punkte)
– Organisationsfahrzeug mit Material zur Fahrzeugbergung, angemessenes Werkzeug- und Ersatzteilsortiment, Material zur Unterstützung der Gruppe bei Camp-Aktivitäten
(Link zur Veranstalter-Mindest-Ausstattung) (5 Punkte)

3. Nachhaltigkeit (insgesamt 40 Punkte)
Der Offroad-Reiseveranstalter wird seiner Verantwortung gegenüber der Umwelt und der Bevölkerung in den Reiseregionen gerecht. Er setzt sich mit konkreten Maßnahmen und Projekten für die Nachhaltigkeit ein. Durch dieses Verhalten fördert er die Akzeptanz von Offroad-Reisen in der Bevölkerung vor Ort und schafft damit die Vorrausetzung, dass es auch zukünftig möglich bleibt, Offroad-Veranstaltungen durchzuführen.

3.1 Ökonomische Nachhaltigkeit
35% des Reisepreises (alternativ: mindestens 100.000,- EUR vom jährlichen Veranstalter-Umsatz) fließen in die Reiseregionen durch Ausgaben für Hotels, Campingplätze, lokale Scouts, Verpflegung vor Ort usw., damit die Bevölkerung vor Ort direkt von diesen Offroad-Gruppen-Reisen profitiert. (10 Punkte)

3.2 Ökologische Nachhaltigkeit
– individuelles, dokumentiertes Umweltkonzept für jede Veranstaltung (5 Punkte)
(u.a. Beachtung von Naturschutzauflagen, Müllvermeidung /-entsorgung), Unterweisung der Teilnehmer auf umweltgerechtes Verhalten bei Offroad-Reisen
– technische Kontrolle der Fahrzeuge beim Reisebeginn auf Verkehrs- und Umweltsicherheit (5 Punkte)
– angemessene Gruppengrößen bei allen Reisen aus dem Programm des Reiseveranstalters (5 Punkte)
– Co2-Kompensation (5 Punkte)

3.3 Soziale Nachhaltigkeit
– der Reiseveranstalter fördert materiell oder personell in erheblichem Umfang soziale oder Umwelt-Projekte in mindestens einer Reiseregion, in der er seine Offroad-Reisen durchführt. Erheblich ist die Unterstützung solcher Projekte, wenn sie einen Gegenwert von mindestens 5.000,- EUR pro Jahr erreicht. (10 Punkte)

Die detaillierten Vergaberichtlinien des VdORD-Qualitätssiegels können beim Verband der Offroad-Reiseveranstalter Deutschlands angefordert werden.